Ankündigung: Anton Gunzinger – Energiewende in der Gemeinde Wohlen

Kraftwerk Schweiz - Plädoyer für eine Energiewende mit Zukunft - A. Gunzinger
Abbildung: Buchcover „Kraftwerk Schweiz – Plädoyer für eine Energiewende mit Zukunft“ (2015).

Gerne empfehle ich den folgenden, sehr spannende Anlass der Gemeinde Wohlen (BE) am 1. September auf dem Biohof Schüpfenried, Uettligen (Postauto 102, 17 Min. von Bern, sbb_icon Fahrplan→).

Ich werde auf jeden Fall hingehen:

Anton Gunzinger

Prof. Dr. Anton Gunzinger ist Unternehmer (Gründer Supercomputing Systems AG), Dozent am Departement Informationstechnologie und Elektrotechnik der ETH Zürich und Autor des Buchs „Kraftwerk Schweiz – Plädoyer für eine Energiewende mit Zukunft“ (2015).

Er referiert auf Einladung der Einwohnergemeinde Wohlen zur Energiewende in der Gemeinde Wohlen Von der politischen Diskussion zum Unternehmerischen Handeln.
Wie können die Gemeinde und deren Einwohnerinnen und Einwohner konkret Vorreiter und Träger der Energiewende werden?

Ein Gespräch über die technische Machbarkeit, die Kosten und den Nutzen für die Bevölkerung und die lokale Wirtschaft – mit anschliessendem Apero.

Datum: Dienstag, 1. September 2015, 19.30 Uhr
Ort: Biohof Schüpfenried, Uettligen (Saal)

Vorprogramm

Um 18.45 Uhr führt Fritz Sahli Interessierte durch den Biohof Schüpfenried, der mit erneuerbarer Energie betrieben wird (Strom und Wärme).

Die alten Behauptungen der Stromlobby, mit neuen Erneuerbaren liesse sich nicht hinreichend Strom produzieren, sind bekanntlich bereits gründlich widerlegt worden: in jedem der Atomkraftländer Deutschland, China, Brasilien, Indien, Mexico, Niederlanden und Spanien haben neue Erneuerbare (ohne Wasserkraft) bei der Jahresstromproduktion die Atomkraft bereits überrundet. Japan hat gerade ein ganzes Jahr lang ohne jede Atomkraft funktioniert, ohne dass die Lichter ausgingen. Zusammen betrifft dies 45% der Weltbevölkerung oder 3 Milliarden Bürger [Quelle: The World Nuclear Industry Status Report 2015].

Die Opponenten der Energiewende haben aber bereits auf ein neues „Argument“ umgesattelt: dass die Sonne nicht immer scheint, der Wind nicht immer weht. Die Speicherkapazitäten (Pumpspeicherwerke, etc.) reichten niemals zur Überbrückung der saisonalen Produktions-Baisse aus. Im Winter werde uns das Licht ausgehen!

Tatsächlich ist nicht nur die übers ganze Jahr summierte produzierte Strommenge entscheidend, sondern es muss auch zu jedem Zeitpunkt—auch im trübsten Winter—genügend Strom verfügbar sein. Tatsächlich produziert die Photovoltaik im Winter deutlich weniger Strom. Zwar können sich die Länder auf dem Kontinent gegenseitig aushelfen (Windkraft liefert im Winter mehr Strom) aber jedes Land steht besonders gut da, wenn es auch aus eigener Kraft genügend Strom hat, oder sogar noch den Nachbarn aushelfen (und dabei gutes Geld verdienen) kann. Zudem fehlen teilweise auch Stromübertragungskapazitäten etwa von den windreichen Gegenden im Norden zu den Industriezentren.

Die Herausforderung ist durchaus real, eine Lösung aber keineswegs unerreichbar, wie es Energiewendegegner gerne darstellen. Der Einzige, der meines Wissens nicht nur Behauptungen von sich gibt, sondern tatsächlich den gesamten Jahreszyklus verschiedener Szenarien auf seinen Supercomputern simuliert hat, ist Prof. Dr. Anton Gunzinger.

Prof. Gunzinger hat sich mit seinem Team der SCS AG eingehend mit der Energiewende und seiner technischen und wirtschaftlichen Machbarkeit auseinandergesetzt. Er hat alle möglichen Energieszenarien mit Akribie erfasst, durchgerechnet und auf seinen Computermodellen durchgespielt.

Als ich an der ETH mein Informatikstudium abschloss, machte der dort dozierende Prof. Gunzinger gerade Schlagzeilen. Er wurde 1994 für seine damals bahnbrechende Supercomputer-Architektur (Parallelschaltung mehrerer handelsüblicher Prozessoren) vom «TIME Magazine» zu einem der 100 TOP-Leader des 21. Jahrhunderts erkoren (siehe auch einen Fernsehbeitrag von damals).

Ich bin gespannt, was er in Sachen Energiewende zu sagen hat (das Buch habe ich schon bestellt):

Die Ergebnisse sind im kürzlich erschienenen Buch ausführlich dargelegt und diskutiert. Fazit: Für die Schweiz „ist die Umstellung auf erneuerbare Energien unter dem Strich schlicht die rentabelste Lösung“.

Wir freuen uns, mit Prof. Gunzinger die neuen Perspektiven für die Energiepolitik der Gemeinde Wahlen auszuloten.

Bänz Müller, Gemeindepräsident
Anita Herrmann, Vizegemeindepräsidentin

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Artikel am 8.8.2015 leicht erweitert.

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