Oekoskop: „Das ENSI verletzt unsere Sicherheit“

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Die Fachzeitschrift der Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz bringt eine ganze Nummer zum Thema, wie unsere Behörden und die Gesetzgebung mit den Risiken der Atomkraft umgehen. Gerne empfehle ich, diese Ausgabe des „Oekoskop“ genau zu studieren, sie beleuchtet diverse Probleme ungewohnt detailliert von verschiedenen Seiten. Ich durfte ebenfalls einen Artikel beisteuern und möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich für diese tolle Gelegenheit und die Unterstützung durch die Redaktion bedanken.

Aus dem Editorial (von Stephanie Fuchs, Redaktorin):

Das Ensi muss überprüfen, ob die Betreiber der Atomkraftwerke die gesetzlichen Sicherheitsstandards einhalten. Tut es das? Markus Kühni, Informatikingenieur und Experte von AefU, Greenpeace und Schweizerischer Energiestiftung (SES) im Technischen Forum Kernkraftwerke (TFK) hat gute Argumente, daran zu zweifeln. In seinem Beitrag zeigt er, dass die Atomaufsicht zuweilen Hand bietet, wenn AKW das gesetzlich verlangte Sicherheitsminimum unterschreiten (ab S. 11).

Auch Geologieprofessor Walter Wildi ist profunder Kenner der Aufsichtsbehörden – und ein scharfer Kritiker des ENSI. Er wirft ihm mangelnde Unabhängigkeit vor. In seiner kleinen Historie (ab S. 16) zeichnet er nach, wie es dazu kam, dass heute wenige Köpfe darüber entscheiden dürfen, ob ein AKW ‹sicher› ist.

Das ENSI zog sogar durch alle Gerichtsinstanzen, damit ihm seine Entscheide als unanfechtbar bestätigt würden. Damit ist es gründlich gescheitert. Rechtsanwalt Martin Pestalozzi vertrat die Schutzinteressen von AKW-Anwohnern. Das Bundesgericht erklärte sie als legitimiert, auch gegen Beschlüsse des ENSI Beschwerde zu führen. Pestalozzi stellt in seinem Beitrag (ab S. 20) die Frage, von wem die Aufsichtsbehörde ihrerseits
beaufsichtigt wird.

Selber spricht das ENSI zwar oft und gerne von Transparenz – bis zu dem Moment, wo es
selbst Transparenz schaffen müsste. Informationen vom ENSI zu erhalten ist jedoch sehr
schwierig – und teuer. Bedenkliche Beispiele für die zeitraubende und kostspielige Nichtinformation durch das ENSI hat Marianne Böller von der SES (ab. S. 23) zusammengetragen.

 

Weiter zur Fachzeitschrift der Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz „Oekoskop“, Ausgabe 2/15*→

*Anmerkung: einige Abbildungen aus meinem Artikel sind in der online Version des Oekoskop etwas stark komprimiert, deshalb sind sie unten reproduziert (Anklicken zum Vergrössern).

 

ENSI Aufsichtspraxis 1ENSI Aufsichtspraxis 2

ENSI Aufsichtspraxis 3

Abb. 1+2 bzw. 5 aus meinem Artikel. Quellenangabe: Aus: Dr. Hans Wanner, Direktor ENSI, Präsentation an der Veranstaltung der Schweizerischen Energiestiftung SES vom 6.5.2013, mit hinzugefügten Markierungen und Erläuterungen, siehe dazu mein Referat „Beznau: Welche Sicherheitsdefizite verletzen zwingende Mindestvorschriften“ 

Vertiefung

Mein Beitrag verweist auf diverse Zusammenhänge, welche auch in den folgenden Referaten  besprochen werden:

Weitere Infos:

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