Der Bund: BKW prüft AKW-Druckbehälter – teilweise

In seiner Ausgabe vom 24. August 2012 schreibt Der Bund im Artikel „BKW prüft AKW-Druckbehälter – teilweise“ über die entsprechende Ankündigung der Betreiberin des AKW Mühleberg. Von Simon Thönen.

Am 23.8.2012 hat die BKW mit der Mitteilung „BKW überprüft Reaktordruckbehälter“ informiert, sie werde eine Teilüberprüfung ihres Reaktordrückbehälters vornehmen:

Um jegliche Fehler in den damaligen Herstellungs- und Überwachungsprozessen auszuschliessen, hat die BKW entschieden, eine repräsentative Fläche des RDB-Grundmaterials zu überprüfen. Über die geplanten Prüfungen ist das ENSI informiert worden. Daraufhin hat die Aufsichtsbehörde die Prüfungsmodalitäten festgelegt. Die Prüfung wird einige wenige Tage dauern und eine entsprechende geringfügige Verschiebung der Wiederinbetriebnahme des KKM zur Folge haben.

Herr Thönen erkundigt sich nach der Bedeutung der „repräsentativen Fläche“:

Der Druckbehälter besteht aus fünf aufeinandergestapelten und miteinander verschweissten Stahlringen. Laut BKW-Sprecher Antonio Sommavilla wird jeder Ring auf einer Breite von einem halben Meter vermessen. Zum Vergleich: Der Umfang des Druckbehälters beträgt 12,7 Meter.

«Es ist gängige Praxis, dass man repräsentative Proben nimmt, die zuverlässige Rückschlüsse auf den Zustand des ganzen Behälters erlauben», begründet Sommavilla die Stichproben.

Die Einschränkung auf Stichproben wird selbstverständlich kritisiert:

Greenpeace begrüsst in einer Medienmitteilung zwar, dass sich die BKW zu einer Untersuchung «durchgerungen hat», kritisiert diese aber als «halbpatzig». AKW-Kampagnenchef Florian Kasser betont: «Da mögliche Risse im Grundmaterial nicht zwangsläufig gleichmässig über den Behälter verteilt sind, genügen Stichproben-Messungen sicherlich nicht, um Materialfehler ausschliessen zu können.» Es sei wenig glaubwürdig, dass die BKW die Prüfung, die in Belgien nun schon seit Wochen andauere, in einigen Tagen erledigen wolle.

In der Tat ist die Einschränkung auf Stichproben bei Kenntnis der Hintergründe nicht nachvollziehbar.

Warum, erfahren Sie im Artikel „Risse im Reaktordruckbehälter des belgischen AKW Doel 3“  →

 

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