Der persönliche Atomausstieg

Rückblick vom Mai 2012:

Den eigenen Stromverbrauch um 39% verringern – das entsprich dem Anteil von Atomstrom in der Schweiz – gleichzeitig den persönlichen CO2-Ausstoss massiv reduzieren und die lokale Wirtschaft unterstützten, wie geht das?

Die Erneuerung der Wärmeerzeugung in unserem Eigenheim zeigt als Beispiel auf, wie man mehrere energiepolitische Anliegen mit einer einzigen Massnahme adressieren kann.

Aber was hat Wärmeerzeugung mit dem Stromverbrauch zu tun?

Ganz einfach: bisher wurde das Warmwasser mit dem Elektroboiler erwärmt. Dabei wird Strom auf die primitivstmöglich Art verbraten, man spricht von der Direkt- oder Widerstandsheizung. Bei uns wurde also wertvoller, zertifiziertem Ökostrom (5% Solar, 95% Wasser) direkt in die niedrigsten Energieform umgewandelt: Wärme.

Nach der Installation des neuen Pelletskessels, wird nun auch das Warmwasser mit Holzenergie  erwärmt und zwar nach Bedarf im Schichtspeicher, mittels Durchlauferwärmung im Chromstahlwellrohr.

Die Umstellung erfolgte einen Monat vor der Ablesung des Stromzählers. Somit war der jährliche Verbrauchsvergleich des E-Werks aussagekräftig. Im nachfolgenden Jahr 2010 verbrauchten wir 39% weniger Strom. Das entspricht ziemlich genau dem Anteil der Atomstromproduktion in der Schweiz.

Quelle: Schweizerische Elektrizitätsstatistik 2010, Bundesamt für Energie BFE

Es ist klar, dass dieses Beispiel nicht einfach so auf die Gesamtheit der Stromkonsumenten übertragen werden kann. Mieter können nicht selber wählen. Die einheimischen Pellets reichen nicht für alle. Investitionen müssen getragen werden können.

Aber das Beispiel zeigt doch, dass in den Elektroboilern der Schweiz ein riesiges Potenzial von allnächtlich unsinnig verbratenem Strom liegt.

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