Hochwasser, Entlastung Wohlenseestaudamm, Kühlwasserfassung

Rückblick vom Mai 2012:

(Video in Full HD auf Anfrage)

Am 10. Oktober 2011 hat es im Berner Oberland ein Hochwasser gegeben. Ein Ereignis, bei welchem sich Regen und Schneeschmelze (durch den Regen) überlagerten und daher ein unerwartet starkes regionales Hochwasser erzeugten.

Einen halben Tag später hat die Flut Mühleberg erreicht.

Weil die Abflussmenge zu gross ist, um sie durch die Turbinen des Wasserkraftwerks zu lassen, muss das Wasser über die Entlastungsklappen des Staudammes abgelassen werden.

Auch wenn die Schäden des Hochwassers im Oberland gravierend waren, ist das Hochwasser hier in Mühleberg natürlich nicht zu vergleichen mit dem 10’000-jährlichen Auslegungshochwasser, welches das AKW gesetzlich verkraften muss.

Aber bereits dieses Ereignis hat viel Material herangeschwemmt. Es sammelt sich oberhalb des Dammes bei den Turbineneinläufen. Bei einer 10’000-jährlichen Flut kann man aber nicht mehr turbinieren, so dass das Material seinen Weg über die Stauklappen findet. Es wird im Wasserfall zerkleinert und vermischt.

Nur 1.3 Kilometer flussabwärts liegt das AKW Mühleberg. Seine Notkühlwasserfassung liegt am Aaregrund bzw. verfügt über Periskop-Ansaugrohre und saugt das schwebende Material an. Ein einziger, statischer Feinrechen steht zur Verfügung. Es kann gemäss ENSI nicht ausgeschlossen werden, dass dieser verstopft.

Nun muss über die nachgerüstete Einspeisestelle mittels mobiler Pumpen Wasser zur Abfuhr der Nachzerfallswärme im Reaktor und zur Kühlung der Notstromdieselgeneratoren eingespeist werden.

Allerdings liegt die Einspeisestelle beim 10’000-jährlichen Auslegungshochwasser einen halben Meter unter Wasser.

Das ENSI weist darauf hin, dass der Standort der neuen Einspeisung beim PMF Hochwasser (466.25 m.ü.M) ca. 50 cm überflutet wird, was bei der Planung der Notfallmassnahmen (Aufstellen der Pumpen etc.) berücksichtigt werden muss.

Quelle: Freigabe: Zusätzliche Einspeiseleitung SUSAN – Einiaufbauwerk, Freigabeantrag B2/B3, Seite 3


Fotomontage: Einspeisestelle im 10’000-jährlichen Hochwasser.

Das ENSI (und später der ENSI-Rat) sind allen Ernstes der Auffassung, das Einspeisen von Kühlwasser mittels mobiler Pumpen sei in dieser Situation im offiziellen Auslegungsstörfall akzeptabel.

Weitere Details und Belege, siehe Hochwassernachweis BKW/ENSI.

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