Radio DRS: „Experten erheben Zweifel an der Risikoeinschätzung für das AKW“

Rückblick vom Mai 2012:

In einem Beitrag vom 19. Juli 2011 kommen Experten zu Wort, die Zweifel an der Hochwasserabschätzung der BKW erheben.

Text dazu (Original scheint nicht mehr online zu sein) von Oliver Washington:

Die Kritik am AKW Mühleberg hält an: Experten monieren die Sicherheitsberechnungen der AKW-Betreiberin BKW. Die Berechnungen seien mangelhaft und würden nicht den Anforderungen der Behörden entsprechen.

[…]

Das Berner Umweltbüro Geo 7 hat im Jahr 2007 für den Kanton Bern eine Studie zu extremen Hochwassern verfasst. Dabei hat das Umweltbüro auch mit der BKW zusammengearbeitet. Geo 7 habe ausgehend von einem 48-stündigen Dauerregen im Einzugsgebiet der Aare berechnet, wie viel Wasser die Aare bei Mühleberg runter fliessen würde, sagte Geschäftsführer Peter Mani gegenüber Schweizer Radio DRS. Diese Daten habe Geo 7 der BKW weitergereicht «und die haben diese Daten dann dem 10’000-jährigen Ereignis gleichgesetzt», so Mani.

[…]

Nun sagt aber ausgerechnet Peter Mani vom Berner Umweltbüro Geo 7, dies sei nicht zulässig. Für die Berechnung eines solchen Extremhochwassers müssten zusätzliche Faktoren berücksichtigt werden. So müsse beispielsweise berücksichtigt werden, wie sich der Wasserstand verändert, wenn es ausgerechnet während der Schneeschmelze zu extremen Niederschlägen kommt. Oder wenn beispielsweise ein Erdrutsch die Aare vorübergehend staut und dieser Damm dann bricht.

[…]

Severin Schwab vom Umweltbüro Geotest beispielsweise bestätigt, dass bei der Berechnung von Ereignissen mit extremem Hochwasser zusätzlich zum Niederschlag weitere Faktoren berücksichtigt werden müssten. Dazu gehörten beispielsweise «seitliche Rutschungen», die teilweise oder ganz zum Aufstau des Flusses führen können. Schwab bekräftigte gegenüber Schweizer Radio DRS: «Es ist wichtig, dass man nicht nur den Niederschlag als Systeminput anschaut.»

[…]

Nun muss das Ensi urteilen. Das eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat hat nach der Katastrophe im japanischen AKW von Fukushima eine erneute Überprüfung der Risikoeinschätzung der Schweizer AKW angeordnet.

Wie man später sehen wird, ignoriert das ENSI sämtliche diese Einwände und vertröstet auf später.


Sendungen nachträglich neu verlinkt am 6.6.2014

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