BKW nimmt das AKW Mühleberg vorzeitig ausser Betrieb

Rückblick vom Mai 2012:

Überraschend veröffentlicht die BKW am 29.6.2011 eine Medienmitteilung und lädt zur Medienkonferenz:

Die BKW FMB Energie AG (BKW) nimmt morgen das Kernkraftwerk Mühleberg (KKM) gut fünf Wochen vor Beginn der ordentlichen Jahresrevision vom Netz zur Realisierung von Massnahmen für die Sicherstellung der Kühlwasserentnahme. Nach Abschluss der Massnahmen plant die BKW, das KKM nach der ordentlichen Jahresrevision im September wieder anzufahren.

Der Zeitpunkt ist brisant: es ist der letzte Tag vor Ablauf der Abgabefrist für den Hochwassers-Nachweis, welchen das ENSI gefordert hat:

Die BKW bearbeitet derzeit mit hoher Intensität und Sorgfalt die zusätzlichen Sicherheitsanforderungen, wie sie vom Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI nach Fukushima gefordert werden. Sie wird am 30. Juni 2011 wie geplant den verlangten Nachweis für die Bewältigung eines 10’000 jährlichen Hochwassers erbringen. Dieser basiert auf dem bestehenden Hilfskühlwassersystem und betrieblichen Massnahmen.

Die BKW gesteht verklausuliert ein, dass von mir geäusserte, von ihm und dem ENSI lange abgestrittene Bedenken gerechtfertigt sind:

Neue Erkenntnisse im Bereich der auf Extremsituationen ausgelegten Hochwasserszenarien haben allerdings ergeben, dass bei bestimmten Ausnahmesituationen eine Verstopfung des Einlaufbauwerks des SUSAN-Notstandsgebäudes durch das in der Aare erwartete Geschiebe nicht ausgeschlossen werden kann.

Die Medienmitteilung enthält auch interessante Informationen zu den Kosten einer Ausserbetriebnahme.

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